Aktivierung unser Abwehrkräfte
Posted in TCM Ernährung on September 16, 2016
Fit in die kältere Jahreszeit mit der TCM Ernährung
Der Sommer verabschiedet sich nun schön langsam. Die Temperaturen gehen zurück, die Tage werden wieder kürzer und die Nächte länger. Die Natur wandelt sich und die Wälder zeigen sich im bunten Blätterkleid. Jetzt ist der passende Zeitpunkt um unseren Organismus auf die kältere Jahreszeit vorzubereiten und unsere Abwehrkräfte zu stärken.
In der TCM ist die Lunge größtenteils für unsere Abwehrenergie verantwortlich. Unsere Abwehrenergie – in der TCM Wei Qi genannt – sitzt in der Lunge und vertreibt bösartige Eindringlinge wie Viren, Kälte, Nässe usw. Daher ist es von größter Bedeutung unsere Lunge zu pflegen und zu stärken!
Alle mild schmeckenden weißen Gemüse wie Sellerie, Karfiol und Schwarzwurzel sind zwar dem Erde-Element zugeordnet, haben aber – erkennbar an ihrer Farbe – einen direkten Bezug zu den Metall-Organen Lunge und Dickdarm.
Zusammen mit teils erfrischendem, teils warmen Gemüse aus dem Element-Metall wie Rettich, Lauch, Zwiebel, Meerrettich und kleinen Mengen an scharfen Gewürzen bieten sie eine hervorragende Überleitung in die kalte Jahreszeit und einen idealen Schutz vor Erkältungen, indem sie die Abwehrkraft stärken.
Das beste Mittel, um Erkältungen zu verhindern, sind Fleisch- oder Gemüsesuppen mit Hülsenfrüchten, reichlich Lauch, Zwiebeln und Gewürzen.
Probieren Sie einmal pro Woche eine Kraftsuppe aus Hühner- oder Rindfleisch mit reichlich Gemüse und Kräutern. Kraftsuppen werden mindestens 4 Stunden gekocht. Die chin. Heilkunde versteht das lange Köcheln der Zutaten einer Kraftbrühe als eine Transformation von Substanz in Energie. Die Zutaten zerfallen und sind auch nicht mehr schmackhaft – daher werden sie nach dem Auskochen ausgesiebt. Die Materie hat sich in Qi gewandelt, welches dem Körper nun durch die Einnahme einer Kraftbrühe zugeführt werden kann. Sie wirken wärmend, stärkend und Blut aufbauend. Eine Suppe zu kochen, sobald es kühler wird bewahrt uns vor Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Das tägliche Kochen ist enorm wichtig und sollte zu einer unerlässlichen Tätigkeit werden.
Aber nicht nur die Natur zieht sich jetzt zurück – auch wir sollten nun einen Gang zurückschalten und auf unsere Energien achten. Entspannungstechniken verbunden mit angenehmen Bewegungsformen wie Qigong oder Yoga, Spaziergänge in frischer Luft, gesunde Ernährung sowie ausreichend Schlaf helfen uns, unsere innere Harmonie zu erhalten bzw. wieder zu finden.
Hier noch ein paar Tipps um unsere Abwehrkräfte zu stärken
Bereiten sie den Organismus mit einer Reiskur auf die kalte Jahreszeit vor
Während der Sommermonate haben wir, um die vorherrschenden Temperaturen auszugleichen und uns zu kühlen, vermehrt erfrischendes Obst und Gemüse zu uns genommen. Um nun die dadurch entstandene Kälte bzw. Feuchtigkeit aus unserem Körper zu leiten und uns auf wärmende Nahrung vorzubereiten, empfiehlt sich eine Reiskur für die Dauer von 3, 6 oder 9 Tagen.
Feuchtigkeit und Hitze sind die Ursachen vieler Krankheiten. Durch eine Reiskur werden diese ausgeleitet und der Körper dadurch gereinigt. Reis ist besonders kaliumreich und unterstützt den Körper beim Ausscheiden von Schlacken. Gleichzeitig unterstützt er unsere Verdauung und wirkt beruhigend auf unseren Geist. Qi und Blut kann besser aufgebaut werden. Wir stärken dadurch unsere Abwehrkräfte und wappnen uns für die kälteren Monate. Die Reiskur harmonisiert unseren Organismus und bringt Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht.
Als optimale Unterstützung zur Reiskur eignen sich Kräutertees und Basensuppen. Basensuppen werden bei Getreidekuren gerne als Getränk integriert. Sie leisten einen hilfreichen Beitrag, um einer Übersäuerung des Körpers entgegenzuwirken. Zusätzlich kann man sein Immunsystem optimal unterstützen und stärken. Bei Müdigkeit oder Energielosigkeit kann man die belebende und kräftigende Wirkung einer Gemüsebrühe spüren. Es werden während der Kur täglich 2 – 3 Tassen getrunken.
Sorgen Sie für reichlich Schlaf
besonders der Schlaf vor Mitternacht ist von großer Wichtigkeit
Täglich mind. 20 Minuten Bewegung in frischer Luft
Sorgen Sie für regelmäßige Entspannung
Eventuell mit einer sanften Bewegungsform wie Qigong oder Yoga
3 x täglich warm essen
vorteilhaft ist ein warmes, gekochtes Frühstück aus gekochtem Getreide
Versuchen Sie regelmäßige Essenszeiten einzuhalten
Mahlzeiten in Ruhe einnehmen
Stress, Zeitdruck, Ärger und Sorgen vermeiden 😉
Auf qualitativ hochwertige Nahrungsmittel achten
Meiden von Fertignahrung, Tiefkühl- und Mikrowellenkost!
Folgende Nahrungsmittel stärken unser Qi und Blut und somit auch unsere Abwehrkräfte:
Getreide:
Hafer, Hirse, Quinoa, Amaranth, Vollkornreis, Süßreis, Buchweizen, Grünkern, Polenta, Dinkel (gemahlen oder geschrotet – besser zu verdauen)
Gemüse:
Karotten, Kürbis, Fenchel, Kartoffel, Süßkartoffel, Kastanien, Rote Rüben, Sellerie, Petersilwurzel, Schwarzwurzel, Kohlfamilie, Pastinaken, Lauch, Frühlingszwiebel, Zwiebel, Erbsen, Mais
Gewürze:
Zimt, Sternanis, Nelke, frischer Ingwer, Kümmel, Kreuzkümmel, Rosmarin, Thymian, Oregano, Vanille; Koriander, Kardamom, Fenchelsamen, Anissamen, Wacholderbeeren; Orangenschale..
Hülsenfrüchte:
Linsen, Erbsen, Bohnen, Kichererbsen, Adzukibohnen, rote Linsen (Bohnen zur besseren Verträglichkeit über Nacht einwässern)
Salate und Kräuter:
Feldsalat, Radicchio, Endivien, Petersilie, Schnittlauch, Basilikum (Salat leicht andünsten)
Sprossen, Keimlinge
Fleisch:
Rindfleisch, Huhn, Lamm, Schaf
Fisch:
Wildlachs, Scholle, Heilbutt, Karpfen, Forelle, Saibling, Barsch, Sardine, Makrele
Früchte:
süße Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pflaumen, Pfirsiche, Feigen, Datteln, süße Kirschen, Himbeeren, Quitten
Kompotte:
Apfel-, Birnen-, Quittenkompotte oder Muse
Fette und Öle:
Olivenöl, Sesamöl, Walnussöl, Leinöl, Butter, Ghee,…
Nüsse und Samen:
Walnüsse, Pistazien, Sesam (speziell schwarzer), Sonnenblumenkerne, Pinienkerne….
Süßmittel:
Gerstenmalz, Ahornsirup, Reissirup, Honig
Sesam- und Mandelmus
Pilze:
Champignons, Seitlinge, Austernpilze, Shitakepilze
Eigerichte:
Rührei, poschiertes Ei….
Lang gekochte Fleischsuppen, Gemüsesuppen, Aufläufe, Eintöpfe, im Ofen überbackenes, gedünstetes Gemüse
Also jetzt kann uns der Grippeteufel ja wirklich nichts mehr anhaben! Wir wünschen euch einen wunderschönen, bunten Herbst mit jeder Menge positiven Erlebnissen!
In den nächsten Beiträgen werden wir euch nun regelmäßig wunderbare Nahrungsmittel und deren Wirkungsweise auf unser Organsystem vorstellen sowie einige alte Hausmittelchen wieder aufleben lassen!
Bis bald! Eure Daniela