Die 5 Wandlungsphasen “Im Einklang mit der Natur”
Posted in TCM Ernährung on Oktober 27, 2016
Der Mensch ist Teil der Natur. Da sich die Natur permanent während der Jahreszeiten verändert, wandelt sich auch unser Organismus mit ihr. Nur wenn wir das achten und unterstützen, können wir unser inneres Gleichgewicht und somit unsere Gesundheit erhalten bzw. neu erlangen.
Gerade jetzt – zu Allerheiligen und Allerseelen – wo wir uns in stillem Gedenken an unsere Lieben, die nicht mehr unter uns weilen, wenden, wird der Rückzug der Natur von Tag zu Tag deutlicher spürbar. Die Natur begibt sich zur Ruhe und sammelt neue Kräfte und Energien für das kommende Jahr in welchem sie sich wieder neu entfalten darf.
Auch für uns ist nun die Zeit des Rückzugs, der Reflektion und der Erholung gekommen, damit auch wir wieder neue Energien tanken können und bereit sind, mit vollem Elan ins kommende, neue und spannende Jahr zu starten.
Die Traditionelle Chinesischen Medizin bedient sich neben dem Yin/Yang Modell auch dem Modell der 5 Wandlungsphasen, um die Abläufe in Natur und Organismus zu erklären und zu veranschaulichen.
Die fünf Wandlungsphasen (auch 5 Elemente genannt) stellen ein Modell dar, das im 4. Jahrhundert vor Christus in China zur Erklärung von Naturvorgängen entstanden ist. Die fünf Wandlungsphasen sind Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Sie beschreiben den Kreislauf der Energie im Menschen und im Universum.
Diese Wandlungsphasen stellen ein universal gültiges und kosmisches Prinzip dar, nachdem sich jegliches Leben einordnen lässt. Alles Leben wird geboren, wächst heran, gelangt zur Reife, wird alt und stirbt am Ende. Sie bringen einander hervor, beeinflussen sich gegenseitig und stehen in einer dynamischen Wechselbeziehung. Dieser Wandel vollzieht sich in allen Lebensprozessen.
Die fünf Wandlungsphasen finden sich in allen physischen und psychischen Komponenten des Menschen wieder. Jede Emotion, jedes Organ, jede Körperstruktur und sogar die Krankheitsdynamik ist einer entsprechenden Wandlungsphase zuzuordnen, die dann entsprechend behandelt werden kann. Außerdem ist jedem Element ein spezifischer Geschmack zugeordnet.
Ebenso werden die Lebensmittel je nach Geschmack und Wirkung auf die Organe, den 5 Elementen zugeordnet. Da alle Organe durch Meridiane verbunden sind, werden durch das Kochen nach den 5 Elementen in der Form des Fütterungszyklus oder auch Hervorbringungszyklus (ein Element bringt das nächste hervor) alle Organe versorgt. Somit habe ich eine ganzheitliche Ernährung erreicht. Dem Körper wird Energie in ausgewogener und harmonischer Form zugeführt.
Die “Fünf-Elemente-Ernährungslehre” sieht ihre Funktion vor allem darin, über eine ausgewogene und vollwertige Ernährung den Organismus so zu stärken, dass sich Krankheiten erst gar nicht ausbreiten können.
Qualitäten der fünf Wandlungsphasen
Holz: wächst, dehnt sich aus, entfaltet sich frei, entspricht der Freiheit und Harmonie auf körperlicher und seelischer Ebene.
Feuer: wärmt, flackert aufwärts, macht den Intellekt und das Charisma eines Menschen aus.
Erde: bildet die Achse zwischen Yang und Yin, bildet die Mitte des Menschen, empfängt, wandelt um, nährt und stabilisiert.
Metall: klärt, schützt, steigt ab, symbolisiert die Körperoberfläche und den Kontakt eines Menschen zu seiner Umwelt.
Wasser: ernährt, fließt, alles Leben kommt aus dem Wasser, stellt die Wurzel allen Lebens dar, sorgt für Wachstum und Fortpflanzung.
Organe der fünf Wandungsphasen
Jeder Wandlungsphase sind ein Speicher sowie ein Hohlorgan zugeordnet.
Holz: Leber – Gallenblase
Feuer: Herz – Dünndarm
Erde: Milz – Magen
Metall: Lunge – Dickdarm
Wasser: Niere – Blase
Allgemeine Zuordnung der Wandlungsphasen
Holz | Feuer | Erde | Metall | Wasser |
Leber
Gallenblase
|
Herz
Dünndarm
|
Milz
Magen
|
Lunge
Dickdarm |
Niere
Blase |
sauer
adstringierend
|
bitter | süß | scharf | salzig
|
Kleines Yang |
Großes Yang | Mitte | Kleines Yin | Großes Yin |
Osten | Süden | Mitte | Westen | Norden |
Wind | Hitze | Feuchtigkeit | Trockenheit | Kälte |
Frühling | Sommer | Spätsommer
Übergang |
Herbst | Winter |
Geburt | Lehrzeit | Berufszeit | Rente | Tod |
Zorn
Eifersucht |
Begierde | Grübeln | Trauer | Angst |
Energie | Hitze | Raum | Verflüssigung | Kristallisation |
Augen | Zunge | Lippen | Nase | Ohren |
Sehen | Sprechen | Schmecken | Riechen | Hören |
Qi | Yang | ME | Jinye
Blut |
Jing |
warm | heiß | neutral | kühlend | kalt |
Dämpfen ohne Deckel
|
Grillen Braten
mit viel Hitze |
Schmoren
Dünsten mit Deckel Garen |
Backen
Drucktopf |
Wasserbad
Blanchieren Pochieren |
Hellgrün
Dunkelgrün Pastell |
Rot
Orange Lila, Violett |
Gelb
Gold Braun |
Transparent
Silber Grau |
Dunkelblau
Schwarz |
Muskeln
Sehnen |
Arterien
Gesichtsfarbe |
Fleisch
Gewebe |
Haut
Körperhaare |
Knochen
Gehirn Knochenmark Augenbrauen Kopfhaar Nerven |
Aufsteigend | Zerstreuend | Gravität | Absenkend | Zusammen-
ziehend |
Oben | Außen | Mitte | Unten | Innen |
Der Wechsel zwischen Yin und Yang durch die vier Jahreszeiten ist die Grundlage des Wachstums und Wohlergehens aller Lebewesen.
Daher stärkt der Weise sein Yang Qi im Frühling und Sommer, sein Yin Qi im Herbst und Winter, um im Einklang mit den grundlegenden Gesetzen der Natur zu leben.
So entwickelt er in sich Harmonie wie die Natur.
Aus >> Die Medizin des Gelben Kaisers << von Huang Di