Entgiften – Entschlacken und fit und vital in den Frühling starten!
Posted in TCM Ernährung on Februar 9, 2017
Die ersten wärmenden Sonnstrahlen und das Zwitschern der Vögel kündigen schon – zu unserer aller Freude – den nahen Frühlingsbeginn an. Langsam erwacht die Natur aus ihrem Dornröschenschlaf und erfindet sich zum wiederholten Male neu.
Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber gerade jetzt wo es wieder wärmer wird und eine wunderbare neue Energie entsteht, ist auch für mich die Zeit der Einkehr und des Reflektierens gekommen. Viele verschiedene Fragen tun sich auf. Bin ich am richtigen Weg? Geht es mir mit dem was ich tue gut ? Nehme ich mir genug Zeit für mich? und und und….
Und dann kommt man nach so einer Einkehr zum Entschluss sich zu verändern und weiterzuentwickeln, dem Leben neuen Sinn zu geben, noch mehr auf seinen Körper zu hören, sich gesünder zu ernähren und viel mehr zu bewegen. Also packen wir´s gemeinsam an! Nutzen wir doch die positive, dynamische Energie des neuen Jahres und erfinden auch wir uns wieder ein kleines bisschen NEU!
Im folgenden Beitrag möchte ich Ihnen einige Informationen zum Frühling allgemein und zu einer Reiskur und zur Wirkweise der verschiedenen Getreidearten geben. Viel Spaß und Freude beim Lesen!
Der Frühling entspricht in der Traditionell Chinesischen Medizin dem Holzelement. Diese Zeit birgt eine explosionsartige Kraft, viel Bewegung und den Drang nach Dynamik mit sich. Alles blüht, wächst und gedeiht. Die Wiesen werden grün, die Kraft von Sonne, Wasser und Wind sorgen dafür, dass Pflanzen und Bäume wieder zum Leben erwachen. Das Holz –Element steht auch für Geburt, Neubeginn, Kindheit, Kreativität und die Fähigkeit, Visionen im Leben zu haben, aber auch für Flexibilität.
Dem Element Holz zugeordnet sind Leber und Galle. Sie schenken uns die Fähigkeit zum Planen und Organisieren sowie ein klares Entscheidungsvermögen. Laut TCM stören Emotionen wie Wut, Aggression und Zorn dieses Element. Stress und das „eingeengt Sein“ in Lebensumstände, die uns widerstreben machen der Leber ebenso zu schaffen wie zu enge Kleidung und Begrenzungen geistiger Art. Um unsere Leber- oder Holzenergie zu pflegen, sollten wir viel Zeit in der Natur verbringen, uns bewegen und lernen, uns zu entspannen.
Der Frühling steht auch für Neubeginn und Wachstum. Damit sich neue Ideen und Pläne umsetzen lassen, muss das Qi (chinesisch für Lebenskraft, Energie) ungehindert im Körper fließen können. Daher ist es wichtig, im Frühling zuerst Altes loszulassen, um Platz für Neues zu schaffen.
Die TCM Ernährung unterstützt dabei, Schlacken und Giftstoffe, die sich im Laufe des Winters angesammelt haben, abzubauen und auszuscheiden. Mit frischen grünen Kräutern und Sprossen, sowie grünem knackigem Gemüse und Grünkern, gelingt es Bewegung in den Funktionskreis Leber/Galle zu bringen, frische und dynamische Energien in uns zu erwecken und Stagnationen abzubauen, denn das Leber-Qi neigt aus chinesischer Sicht zu Stagnationen. Entspannende Blütentees nehmen den Druck von Leber und Galle. Blutaufbauende Lebensmittel sorgen für die notwendige Energie.
Neben reichlich Bewegung im Grünen können wir unser Holzelement natürlich auch durch die richtige Ernährung stärken und so dafür sorgen, dass unser Qi wieder in Fluss kommt. Die entsprechende Farbe des Holzes ist Grün – und somit sollten im Frühling jede Menge grüne Nahrungsmittel auf unserem Teller landen. Nicht umsonst wächst nun der Bärlauch und viele andere schmackhafte Wildkräuter – die uns mit der entsprechenden Frühlingsenergie versorgen wollen.
Der Speiseplan des Frühlings sollte leicht sein: Viel frisches und junges Gemüse: Spinat, Stangensellerie, Chinakohl, Spargel, Fenchel, Karotten, leichte Fischgerichte, leichte Gerichte mit Huhn, frische Kräuter,….
Auf schwere Fleischgerichte kann in dieser Jahreszeit verzichtet werden. Einige Nahrungsmittel repräsentieren die aufstrebende und dynamische Energie des Frühlings durch ihre Form oder Ihr schnelles Wachstum, wie zum Beispiel frische Sprossen. Sie sorgen für Bewegung des Qi und beinhalten zudem ein wahres Kraftwerk an Energie und Nährstoffen für unseren Organismus bereit. Dem Holzelement zugeordnet ist auch das Hühnerfleisch. Zum einen verkörpert das Huhn durch seine flatterhaften Bewegungen die Frühlingsenergie und zum anderen trägt Hühnerfleisch zur Blutbildung bei und nährt somit unsere Leberenergie. Der entsprechende Geschmack des Holz-Elements ist der saure Geschmack. Demnach werden also saure Lebensmittel wie zum Beispiel viele Obstsorten, aber auch Essig, Weißwein, Zitrone, Joghurt und Tomaten diesem Element zugeordnet.
Achtung! Wie so oft in der TCM bedeutet dies nicht, möglichst viel von diesen Lebensmitteln zu sich zu nehmen – sondern auf die Ausgewogenheit zu achten. Vor allem bei bereits bestehenden Stagnationen ist – ganz im Gegenteil – Vorsicht mit sauren Lebensmitteln geboten.
Machen wir es wie die Natur und blühen auf! Nutzen wir die Zeit des Frühlings nicht nur für Frühlingsputz im Haus, sondern auch für den „Frühlingsputz unseres Körpers“.
Um nun unseren Körper von Schlacken und Giftstoffen, welche sich über die Wintermonate angesammelt haben, zu befreien eignen sich besonders Getreidekuren! Allen voran unsere berühmte wunderbare Reiskur!
Reiskur nach Trad.Chin.Medizin (TCM)
Die beste Zeit für Reiskuren sind der Frühlings- bzw. der Herbstbeginn.
Vorbereitung der Kur:
Eventuell zum Rauchen aufhören oder von Kaffee auf Tee umsteigen. Kein Alkohol, keinen Kaffee, kein Schwarztee. 2 – 3 Tage leichte Kost. Auf Fleisch verzichten.
Hauptproblem am 1. Tag der Kur ist der Kopfschmerz und kommt vom Kaffeeentzug. Wird in den darauffolgenden Tagen besser. Grünen Tee trinken, dann wird der Kopfschmerz besser.
Abschluss der Kur:
2-3 Tage mildes Essen; gleiches Getreide mit Früchten oder Gemüse; nicht sofort fettes und Süßes essen.
Feuchtigkeit und Hitze sind die Ursachen vieler Krankheiten. Durch eine Reiskur werden diese ausgeleitet und der Körper dadurch gereinigt. Reis ist besonders kaliumreich und unterstützt den Körper beim Ausscheiden von Schlacken. Gleichzeitig unterstützt er unsere Verdauung und wirkt beruhigend auf unseren Geist. Qi und Blut kann besser aufgebaut werden. Wir stärken dadurch unsere Abwehrkräfte und wappnen uns für die kälteren Monate. Die Reiskur harmonisiert unseren Organismus und bringt Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht.
Zum Beginn der Reiskur sollten die Temperaturen angenehm sein (nicht zu kalt). Die Dauer der Kur sollte zwischen 3 bis 12 Tage betragen. Idealerweise entweder 3,6,9 oder 12 Tage. Während dieser Zeit wird nur Reis gegessen. Der Reis wird ohne Gewürze, Salz und Fett zubereitet. Wichtig sind das Einhalten regelmäßiger Essenszeiten, langsames Essen und gutes Kauen. Immer wenn Sie Hunger haben, können Sie auch zwischendurch eine Portion Reis essen.
Vollkornreis wirkt stärker entgiftend als weißer Reis ist jedoch schwerer zu verdauen. Deshalb sollten Menschen mit schwacher Verdauung eher zu weißem Reis (von guter Qualität) greifen. Der Reis wird noch besser bekömmlich, wenn Sie ihn mit mehr Wasser (im Verhältnis 1:8 bis 1:10) ca. 2 – 4 Stunden, zu einer wunderbaren Reissuppe (Congee) verkochen. Diesem „Congee“ wird in der TCM eine wahre Heilwirkung zugeschrieben!
Zubereitung
Für die Zubereitung wird Vollkornreis im Verhältnis 1:8 bis 1:10 mit Wasser nach kurzem Aufkochen in einem großen Topf (Volumen vervielfältigt sich!) rund 4 bis 6 Stunden auf kleinster Flamme gekocht. Der daraus entstehende Brei stärkt besonders das Qi des mittleren Erwärmers. Milz und Magen sind hoch erfreut über die Energie, die ihnen mit einem Reis Congee zugeführt wird.
Basisbrei als Vorrat
Das Reis Congee eignet sich gut zum Vorkochen. Abgefüllt in Marmeladengläser hält es im Kühlschrank 1-2 Wochen. Es macht sich bezahlt das Congee richtig einzurexen, indem Sie es in sterilisierte Gläser abgefüllt und luftdicht verschlossen im Wasserbad erhitzen, sodass ein Vakuum entstehen kann, können Sie so die Haltbarkeit noch geraume Zeit verlängern.
Ruhe, Entspannung und viel Schlaf sind während der Kur ebenfalls besonders wichtig! Als Getränk eignen sich hervorragend warmes bis heißes Wasser, Kräutertees sowie eine basische, ungesalzene Gemüsebrühe. Zusätzlich zur Reiskur wirken spezielle Kräuterteemischungen unterstützend.
Frühlingskur
12 g Anis
12 g Fenchelsamen
12 g Kümmel
6 g Kamille
6 g Bergminze
6 g Stiefmütterchenkraut
3 g Süßholz
6 g Birkenblätter
6 g Löwenzahnkraut
Herbstkur
12 g Anis
12 g Fenchelsamen
12 g Kümmel
6 g Schafgarbe
6 g Kamille
12 g Sternanis
Zimtrinde
6 g Süßholz
12 g Kardamomfrüchte
6 g Birkenblätter
6 g Bergminze
1 – 2 EL mit 1 l heißem Wasser überbrühen und ca. 10 Minuten ziehen lassen
Vorsicht!!!! Folgende Personen sollten keine Reiskur machen:
- Schwache Personen
- nach schwerer Krankheit
- schwangere Frauen oder während der Stillzeit
- bei extremer innerer Kälte (Personen die sehr stark frieren)
- bei extremer innerer Trockenheit (starke Verstopfung)
Wirkungsweise der verschiedenen Getreidesorten
Amaranth:
Stärkt Milz und hilft dieser, überschüssige Feuchtigkeit umzuwandeln. Amaranth enthält mehr Calcium als Milch.
Buchweizen:
Leicht wärmend, starker Herzbezug, verordnet man auch nicht wirklich, wandelt Nässe um. Wirkt Feuchtigkeit entgegen und wird deshalb bei Durchfall und weißem Ausfluss gegeben.
Dinkel:
Ist leichter bekömmlich als Weizen. Er stärkt die Mitte und wirkt auf alle Organe der Wandlungsphase Holz. Besonders an Dinkel ist, dass er nur selten allergische Reaktionen hervorruft und dass er das Leber Blut nährt.
Gerste:
wirkt auf Milz, Magen und Blase, nährt Blut und Säfte und fördert die Wasserausscheidung. Daher wird sie bei Blasenentzündungen und Diabetes mit Neigung zu Hitze gegeben. Gerste muss auf jeden Fall angeröstet werden und Ingwer muss dazu gekocht werden.
Grünkern:
Kühlt Leberhitze, wirkt ausgleichend auf Leber und Galle und wird für eine entgiftende Getreidekur verwendet. Wenn eine Leberproblematik im Vordergrund steht; Blutmangel, Qi-Mangel, Hepatitis, stark regenerierend und reinigend, bei niedrigem Blutdruck
Hafer:
Wirkt erwärmend, stimuliert das Qi und stärkt Milz, Magen, Niere und Herz. Er unterstützt die Ausleitung von feuchter Hitze. Aus westlicher Sicht wirkt Hafer regulierend auf den Blutzucker und senkt den Cholesterinspiegel. Hafer stärkt das Immunsystem, Knochen und Gewebe. Wärmstes Getreide, bei Qi- und Yang-Mangel; fördert geistige und körperliche Leistungskraft.
Hirse:
Stärkt Milz, Magen und Niere. Hirse ist unter den Getreiden der beste Lieferant für Eisen, Magnesium, Vit. B1 und B6: Wegen ihres stark basischen Charakters ist Hirse geeignet Menschen mit viel Magensäure, bei Magengeschwüren und Verdauungsproblemen durch zu viel Magen-Hitze und bei Mundgeruch. Sie sollte auch bei Candidabefall (Darmpilz) gegessen werden.
Mais:
Stärkt das Qi des Magens und kann bei Appetitlosigkeit gegeben werden. Er ist sehr nahrhaft und dennoch besonders leicht bekömmlich. (Auf gute Qualität achten) Bei Gedunsenheit und Ödemneigung wirkt er harntreibend.
Quinoa:
Tonisiert Qi und Blut, stärkt die Mitte, stärkt das Nieren Yang, vertreibt Kälte.
Reis:
Tonisiert das Qi, stärkt den mittleren Erwärmer, nährt das Blut, reguliert und bildet Körperflüssigkeiten, scheidet schlechte Flüssigkeiten aus, beseitigt Durchfall. Bei Feuchter Hitze im Unteren Erwärmer, im Dickdarm und Magen (Yang Ming), bei Hautunreinheiten, Neurodermitis, Herpes, gelblichen Ausfluss, Bluthochdruck.
Roggen:
Entschleimt die Herzkranzgefäße.
Weizen:
Bildet Qi und Blut in Ergänzung mit warmen Nahrungsmitteln, beruhigt das Yang, kühlt Hitze, nährt Milz und Nieren, nährt das Herz Yin, beruhigt den Geist, löscht Durst.
Für nähere Informationen bezüglich Ihrer persönlichen Bedürfnisse stehe ich Ihnen gerne jederzeit für eine ausführliche Ernährungsberatung zur Verfügung!
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